15.05.2004  Flugzeugbergung in Ludwigshafen Maudach

Am Samstag den 15.05.2004 rückte die Fachgruppe Räumen zu einem nicht alltäglichen Einsatz aus. Es galt, unweit von dem Gelände des OV Ludwigshafen einen im Zweiten Weltkrieg abgeschossenen deutschen Jagdflieger vom Typ Focke Wulf Fw190 zu bergen.
Entdeckt wurde die Absturzstelle von Uwe Benkel und seiner Arbeitsgruppe Vermisstenforschung, die es sich zum Ziel gemacht haben, abgestürzte Flugzeuge zu orten und die sterblichen Überreste der Piloten auf eine endgültige Ruhestätte umzubetten. Der Fundort beruhte auf alten Polizeiberichten und auf Aussagen von Zeitzeugen, die bei dem Absturz dabei waren. Die genaue Lokalisierung erfolgte mit Hilfe eines Metallsuchgerätes.
Nach der Absperrung des Geländes grub sich gegen 08:00 Uhr der Radlader der Fachgruppe Räumen das erste mal in den abgeernteten Zwiebelacker des Maudacher Landwirts Kummermehr. Zuerst wurde der Mutterboden abgeschoben und anschließend in Richtung vermuteter Absturzstelle eine Rampe angelegt. Nach circa 1,5 m stellte sich jedoch heraus, dass hier kein Flugzeug aufzufinden sei, da es sich bei dem Erde um natürlich gewachsenen Boden handelte. Vermisstenforscher Benkel brach ab und lokalisierte die Fundstelle neu. Fünf Meter weiter wurde eine neue Rampe angelegt. Nach ca. 1,5 Metern fand sich noch kein Flugzeug, aber Bauschutt aus roten Ziegeln, der Benkel wieder hoffen lies. Unter den Ziegeln fand man allerdings wieder gewachsenen Boden.
Benkel: "Hier wurde der Bauschuttt möglichweise zum Verfüllen eines Bombentrichters benutzt." Benkel brach die Aktion enttäuscht ab, da auch seine Augenzeugen sich nicht mehr sicher waren, dass sich die Absturzstelle genau an dieser Stelle befand.
Benkel: "Nach 50 Jahren verblassen auch die Erinnerungen der Augenzeugen."
Sicher ist jedoch, dass sich auf dem Acker des Maudauer Landwirts Kummermehr der abgestürzte Jagdflieger befindet. Benkel wird weiterforschen und hat auch schon mit dem Suchgerät ein neues Signal circa 100m weiter geortet.
Die Rampen wurden mit Hilfe des Bergungsräumgerätes anschließend wieder verfüllt und der Mutterboden wieder aufgetragen.
Gegen 12:00 Uhr war die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.

Eingesetzte Fahrzeuge: GKW I, Bergungsräumgerät, Kipper
Eingesetzte Helfer: 15

Text: Thilo Naumann (THW Ludwigshafen)
Fotos: Johannes Frank und Thilo Naumann (THW Ludwigshafen)

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